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Material-Archiv

Die Stiftung Sitterwerk ist Gründungsmitglied des Vereins Material-Archiv, einem Bildungsnetzwerk für Lehre, Forschung und Praxis. Es begreift Materialien als Grundelemente gestalterischen Arbeitens und führt historisches wie aktuelles Wissen über Werkstoffe zusammen mit dem Ziel, eine grosse Bandbreite an Werkstoffen unter transdisziplinären Gesichtspunkten sowohl für Fachleute als auch für Lai*innen zu erschliessen. Die Vermittlung erfolgt zum einen über physische Sammlungen, welche die Materialien in ihrer Objekthaftigkeit präsentieren, und zum anderen über eine Online-Datenbank, die aufbereitetes Materialwissen allgemein zugänglich macht.

Das fachübergreifende Netzwerk wird von derzeit zehn Bildungs- und Kulturinstitutionen mit den Schwerpunkten Architektur, Kunst, Design sowie Restaurierung und Konservierung betrieben. Diese beherbergen je eine Materialmustersammlung mit einem auf die eigene Institution zugeschnittenen Profil. Während das beteiligte Gewerbemuseum Winterthur eine inhaltlich sehr breite Sammlung und didaktisch aufbereitete Anwendungsbeispiele bietet, hat das Sitterwerk einen Bestand an Materialmustern, die in der Kunstproduktion von Bedeutung sind. Die Sammlungsschwerpunkte der beteiligten Kunst- und Architekturhochschulen orientieren sich wiederum eng an den jeweiligen Studiengängen und verstehen sich als Werkzeug für die Lehre.

Folgende elf Institutionen sind Teil des Material-Archivs:
S1 Gewerbemuseum Winterthur
S2 Hochschule Luzern – Technik & Architektur
S3 Stiftung Sitterwerk
S4 Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)
S5 Hochschule Luzern – Design & Kunst
S6 Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich
S7 Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
S8 Hochschule der Künste Bern (HKB)
S9 Schweizer Baumuster-Centrale (SBCZ)
S10 Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
S11 Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik (FHNW)

Gemeinsam und in engem Austausch bauen diese Partner eine frei zugängliche Online-Datenbank auf, in der gegenwärtig Informationen zu rund 1’300 Materialien abrufbar sind. Von Holz, Kunststoff, Glas und Stein über textile und tierische Werkstoffe, Pigmente, Kalke und Lehme, Keramik und Wachse bis hin zu neuen Hightech- und Recycling-Werkstoffen: Jedes Material wird mit Detail- und Anwendungsbildern vorgestellt sowie in grundlegenden Aspekten wie Eigenschaften, Herstellungsformen, Anwendungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten, Geschichte, Ökonomie und Ökologie beschrieben. Die Texte werden von Expert*innen autorisiert und von externen Lektor*innen überarbeitet und fortlaufend erweitert, aktualisiert und vertieft. In den einzelnen Sammlungen sind diese Datensätze über RFID-Technologie direkt mit den ausgestellten Werkstoffmustern und Anwendungsbeispielen verbunden.

Relaunch Material-Archiv

Vor rund zehn Jahren lancierten das Gewerbemuseum Winterthur, die HSLU Technik & Architektur, das Sitterwerk und die ZHdK das Nachschlagewerk www.materialarchiv.ch.

Mitte August dieses Jahres wurde die Plattform des Netzwerks Material-Archiv, dem mit der HSLU Design & Kunst, der ETH Zürich, der ZHAW Winterthur, der HKB Bern und der Schweizer Baumuster-Centrale inzwischen fünf weitere Institutionen angehören, nun in neu konzipierter Form aufgeschalten.

Das Relaunch-Projekt wurde während zwei Jahren in Zusammenarbeit mit Astrom / Zimmer & Tereszkiewicz realisiert und am 18. September 2020 mit dem Podium "Material denken" gefeiert und öffentlich gemacht. Eine filmische Dokumentation des Anlasses ist hier verfügbar.

Eine wichtige Neuerung der Material-Archiv-Datenbank sind erweiterte Verknüpfungsmöglichkeiten der Inhalte, mit welchen Bezüge zu den physischen Sammlungen und deren Aktivitäten sowie zu Anwendungen greif- und sichtbarer werden. Weiter kam mit der Rubrik der Verfahren eine neue wichtige Ebene hinzu, die von nun an fortlaufend erweitert wird. Unter anderem auch über Projekte des Sitterwerks, welche das Thema der Herstellungsprozesse und deren Dokumentation aktuell mit der Ausstellung "HOWTO" und mit Beiträgen im Journal aufnehmen.